Sherry Kathedralen

Sie haben schon etwas Eigenes, diese Kathedralen voller Sherryfässer in den mehr oder weniger berühmten Bodegas im tiefsten Süden Spaniens!

Vieles haben sie gemein mit den Warehouses der schottischen WhiskyDistillerien, und doch muss auch der WhiskyEnthusiast zugeben, dass dieser umwerfende Flair einer hochbögigen Kathedrale buchstäblich über das hinausragt, was die schottischen Pendants zu bieten haben.

Zumindest wenn dem Besucher erlaubt wird, ganz bestimmte Aussichtsplattformen zu erklimmen, bietet sich ein atemberaubender Anblick! Sind es die unzähligen, zumeist uralten Fässer?! Ist es der Alkohol, der natürlich auch hier in der Luft liegt, wie die dunkle Pilzschicht an den hohen Wänden bezeugt?! Ist es das Spiel des Lichts, das von außen wohldosiert durch die für die Reifung des Sherrys so wichtigen Fenster fällt?!

So romantisch das alles anmuten mag, auch hier geht es um härtestes Geschäft! Und mit dem "Whisky" haben die Bodegas so ihre Problemchen! Natürlich ist man froh um das Geld, das man mit dem Verkauf von Fässern verdienen kann, wobei man beachten muss, dass es um ein sehr sehr komplexes Geschäft geht, das nicht so einfach zu überschauen ist:

Zum Einen sind da die Tonelerias, die Fässer zu Tausenden herstellen, sowohl aus europäischer als auch aus amerikanischer Eiche. Zum anderen die Bodegas, deren eigentliches Metier seit Jahrhunderten die Herstellung von alten Sherry-Weinen in ausgefeilten Solera-Verfahren ist, die aber auch alte Brandys produzieren, häufig älter als die schottischen Whiskys. Und genau diese Bodegas können im Moment aufgrund des anhaltenden Whiskybooms mit alten Solerafässern und dem Seasoning von jungen Fässern recht viel Geld verdienen, aber jede Medaille hat auch eine Kehrseite!

Zeiten ändern sich  -  so wohl das Fazit! Wir müssen hier abbrechen und freuen uns auf den nächsten Besuch, es gibt noch so viel zu lernen über Sherry!